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Leben

Leben mit Lungenkrebs

Die Diagnose Lungenkrebs verändert den Alltag von Patienten und Angehörigen von heute auf morgen. Ob körperlich oder emotional, im Beruf oder in der Partnerschaft – sie reicht in alle Lebensbereiche hinein und kann das Leben zu einer Herausforderung machen. Deshalb ist es wichtig, dass Lungenkrebspatienten gut für sich sorgen.

Lebensqualität bewahren

Von Lungenkrebs Betroffene können auf verschiedene Weisen ihr Wohlbefinden stärken: Ernährung, Bewegung und Entspannung sind wichtige Faktoren, um sich gut zu fühlen. Das kann sich auch positiv auf Gesundheit und Psyche auswirken. Emotionale Bindungen und Zufriedenheit in der Partnerschaft können ebenfalls zu Glück und Zufriedenheit beitragen.

Umgang mit sichtbaren Veränderungen

Sich wohl und attraktiv zu fühlen, kann Kraft und Sicherheit geben und so den Heilungsprozess bei einer schweren Erkrankung unterstützen. Alles, was Sie selbstbewusster durchs Leben gehen lässt, ist hilfreich. Zwar reagiert jeder Mensch unterschiedlich auf eine Krebsbehandlung, doch bei vielen zeigen sich sichtbare Folgen der Therapie, seien es Haarverlust, Hautveränderungen oder andere kosmetische Probleme. Selbst wenn diese Veränderungen in der Regel vorübergehend sind, so können sie doch eine grosse Belastung bedeuten.

Glücklicherweise gibt es heutzutage viele Möglichkeiten, um ein verändertes Erscheinungsbild zu verbessern und sich so ein wichtiges Stück Lebensqualität zu bewahren. Beispielsweise können ganz unterschiedliche Kopfbedeckungen eingesetzt werden. Auch einfache Tricks und Tipps können helfen, sich wohler in seiner Haut zu fühlen.

Im nachfolgenden zweiteiligen Video gibt Ihnen eine Expertin wertvolle und auf Sie zugeschnittene Informationen aus ihrem grossen Erfahrungsschatz weiter. Angelika Stauffer ist Coiffeuse und hat sich auf die Beratung von Menschen mit therapiebedingten Veränderungen des Erscheinungsbildes spezialisiert. Sie war selbst von einer Krebserkrankung betroffen und weiss daher aus eigener Erfahrung um die Wichtigkeit der Hilfestellung mit diesem Thema. Im ersten Teil des Videos gibt sie praktische Tipps im Umgang mit Kunsthaar- und Echthaar-Perücken und erklärt, wie Sie das Make-up ideal auf Ihre Perücke abstimmen. Im zweiten Teil gibt Sie Ihnen Tipps im Umgang mit Tüchern und Turbanen.

Perücken und Schminken

Perücken, Mützen, Tücher oder Turbane – Sie haben viele Möglichkeiten, um eine vorübergehend haarlose Zeit zu überbrücken. Neben den ästhetischen Aspekten bieten sie auch praktische Vorteile: Sie schützen Ihre Kopfhaut im Sommer vor der Sonne und im Winter vor kalter Luft, wie Angelika Stauffer im Video betont. Insbesondere das Tragen einer Perücke verleiht vielen Betroffenen ein Gefühl von Normalität und Beständigkeit während der Krebsbehandlung.

Es gibt heute eine grosse Auswahl an hochwertigen Perücken. Wenn Sie sich für ein Modell entscheiden, sind ein paar Punkte zu beachten bzw. Entscheidungen zu treffen. Im Idealfall setzen Sie sich bereits mit dem Thema auseinander, bevor die Behandlung, die zu Haarverlust führen könnte, beginnt:

  • Möchten Sie eine Perücke, die in Farbe und Stil Ihrem eigenen Haar ähnlich ist, oder wünschen Sie sich einen anderen Look? Wenn Sie sich frühzeitig für eine Perücke entscheiden, können Sie den Stil und die Farbe an Ihr eigenes Haar anpassen.
  • Bevorzugen Sie eine Perücke aus Kunstfaser oder lieber Echthaar? Beide Typen werden vorsichtig mit leicht warmem oder kaltem Wasser gewaschen, ähnlich wie ein Wollpullover. Zudem gibt es spezielle Shampoos.
  • Wählen Sie vorzugsweise eine helle Farbe für Ihre Perücke, oder ein Modell mit leichten Strähnen. Ihre Hautfarbe kann während der Behandlung nämlich blasser erscheinen. Ein geringerer Kontrast zwischen Haut- und Haarfarbe lenkt die Aufmerksamkeit weniger auf Ihren Teint.


Die Frisur ist selbstverständlich nur ein Aspekt des Stylings. Auch das Schminken und die Hautpflege spielen eine wichtige Rolle. Trägt man eine Perücke, ohne geschminkt zu sein, kann das unnatürlich wirken. Darum gibt Angelika Stauffer auch wertvolle Tipps in diesem Bereich. Sie erklärt, wie sich durch die richtige Betonung der Augen oder des Mundes die Aufmerksamkeit von der Frisur auf das Gesicht lenken lässt und sich auch fehlende Augenbrauen und Wimpern kaschieren lassen. So erreichen Sie ein lebhaftes und natürliches Erscheinungsbild.

Tücher und Turbane

Tücher und Turbane bieten sich als Kopfbedeckung an, falls Ihre Kopfhaut besonders empfindlich ist oder wenn Ihr Haar wieder angefangen hat zu wachsen. Vielleicht wünschen Sie sich auch einfach eine farbenfrohe Alternative zur Perücke! Viele Frauen benutzen zuhause Tücher, um der Kopfhaut eine Auszeit von der Perücke zu geben.

Bei empfindlicher Kopfhaut ist die Stoffwahl sehr wichtig. Der Stoff sollte einerseits eine gute Wärmeregulierung ermöglichen und andererseits Feuchtigkeit schnell aufnehmen und an die Luft abgeben. Achten Sie daher auf hochwertige Stoffe wie zum Beispiel Baumwolle oder Bambus-Viskose. 

Im zweiten Teil des Videos erklärt Ihnen Angelika Stauffer, was Sie bei der Form und Länge Ihres Tuches beachten sollten. Sie zeigt Ihnen zudem zwei verschiedene Varianten, wie Sie Ihr Tuch richtig knüpfen und wickeln, damit Volumen entsteht und das Binden mit möglichst wenig Kraftaufwand verbunden ist.

Bei weiterem Interesse zum Thema «Kosmetik und Turban binden» können Sie sich zum Beispiel an die Krebsliga Schaffhausen wenden, welche spezifische Kurse anbietet. Die Stiftung Look Good Feel Better organisiert schweizweit kostenlose Workshops für Menschen mit einer Krebserkrankung. Zudem finden Sie weitere Tipps und Tricks zum kreativen Umgang mit dem Kopftuch in der Broschüre «Gut betucht» von Klarigo.

Kostenübernahme für Perücken und Tücher

Perücken und Tücher gehören zu den sogenannten «Hilfsmitteln», die bei einer Krebserkrankung durch die Sozialversicherung übernommen werden. Vor dem Bezug einer AHV-Rente erfolgt die Vergütung von Hilfsmitteln über die Invalidenversicherung (IV), nachher über die AHV. Mit folgenden Beiträgen können Sie rechnen: 

  • Bei Personen, welche das AHV-Alter noch nicht erreicht haben, übernimmt die IV einen Maximalbetrag von Fr. 1500.– pro Kalenderjahr für die Kosten einer Perücke aufgrund von Haarverlust infolge einer Chemo- oder Radiotherapie. 
  • Wenn Sie im AHV-Alter sind bzw. eine AHV-Rente beziehen, übernimmt die AHV 75% des Nettopreises von Perücken und maximal Fr. 1000.– pro Kalenderjahr.


Dabei könne Sie selbst bestimmen, welche Art und wie viele Perücken Sie kaufen möchten. Der Maximalbetrag schliesst auch das Färben, Pflegeprodukte sowie allfällige Reparaturen der Perücken mit ein. Sie können sich auch die Kosten für Kopftücher anstelle von Perücken vergüten lassen. Was über den Maximalbetrag hinausgeht, müssen Sie selbst bezahlen.

Dem Gesuch müssen Sie einen Kostenvoranschlag bzw. die Rechnung der Perücke sowie eine ärztliche Bescheinigung beilegen. Formulare für ein Gesuch um Kostenübernahme sind bei der IV-Stelle oder bei Ihrer AHV-Zweigstelle erhältlich. Sie können das Formular auch im Internet herunterladen unter www.ahv-iv.ch.

Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung versorgt Sie mit allen wichtigen Nährstoffen. Das stärkt Körper und Seele und fördert somit auch die Lebensqualität. Wenn Sie sich gesund und vitalstoffreich ernähren möchten, sollen Sie auf folgende Dinge achten: Nehmen Sie ausreichend Kohlenhydrate, Fette und Eiweisse zu sich. Ausserdem sollten Sie Nahrungsmittel mit einem hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen bevorzugen. Denn wenn Sie mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt sind, dann kann sich auch Ihr Allgemeinzustand verbessern. Je nach Zubereitungsart sind Speisen besser oder schlechter verdaulich.

Probieren Sie aus, was Ihnen besser bekommt: Vitaminreiche Suppen und Eintöpfe können verträglicher sein als rohes Gemüse oder Gebratenes.

Bei einer Krebserkrankung kann es ausserdem helfen, die Ernährungsgewohnheiten anzupassen. Bei manchen Patienten nimmt der Appetit ab, der Geschmack ändert sich oder sie leiden unter Übelkeit oder Erbrechen. Auslöser dafür können Ängste und Sorgen sein oder die Nebenwirkungen der Therapie. Diese kann auch zu Unverträglichkeiten bestimmter Nahrungsmittel führen, weil etwa die Schleimhäute gereizt sind.

Hat sich Ihre Therapie auf Ihr Essverhalten ausgewirkt oder hat sich Ihr Gewicht reduziert? Dann können Ihnen folgende Tipps helfen:

  • Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilen
  • Speisen appetitlich anrichten
  • Den Tisch liebevoll decken und genug Zeit zum Essen nehmen
  • Ein Mahl in netter Gesellschaft geniessen
  • Neue Rezepte ausprobieren
  • Nicht zum Essen zwingen


Bei starker Gewichtsabnahme oder Problemen mit dem Appetit kann eine professionelle Ernährungsberatung helfen. Diese kann Ihnen Ihr Arzt verordnen.

Ein Ernährungsberater kann Ihnen helfen einen persönlichen Ernährungsplan zusammen zu stellen.

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Eine Ernährungsberatung richtet sich nach Ihren Wünschen und Vorlieben und basiert auf gut verträglichen Nahrungsmitteln. Sogenannte „Krebsdiäten“ sind nicht empfehlenswert.

Partnerschaft

Füreinander dazu sein, ist wichtig – gerade im Krankheitsfall. Doch eine Krebserkrankung kann sich auch auf eine Partnerschaft auswirken. Körperliche und emotionale Bedürfnisse können sich verändern. Verantwortlich dafür sind zum einen die psychische Belastung, zum anderen die Auswirkungen einer Chemotherapie, Bestrahlung oder Operation. So können der Verlust von Haaren, Operationsnarben oder schlicht die körperliche Schwäche das Körpergefühl negativ beeinflussen. Ein Psychoonkologe kann Ihnen und Ihrem Partner helfen, einen konstruktiven Umgang mit der Erkrankung und ihren Auswirkungen auf die Partnerschaft zu finden. Bei unausgesprochenen Konflikten, emotionalem Rückzug oder Angst im körperlichen Umgang miteinander ist ein Besuch bei einem Experten empfehlenswert.

Besonders in schwierigen Phasen kann die Unterstützung Angehörigen und Freunden oder in Selbsthilfegruppen eine Erleichterung sein

Unterstützung durch die Selbsthilfegruppe

Regelmässige Treffen mit anderen Betroffenen tun vielen Krebspatienten gut. Der Besuch einer Selbsthilfegruppe bietet Unterstützung und gibt das Gefühl: „Ich bin nicht allein.“ Denn dabei haben die Patienten die Möglichkeit, von der eigenen Situation zu berichten – das entlastet zusätzlich. Ausserdem profitieren sie vom Erfahrungsaustausch mit anderen Lungenkrebspatienten und schöpfen dadurch Mut, nicht aufzugeben. Auch Angehörige können an den Gesprächsrunden teilnehmen.

Speziell für den Austausch von Lungenkrebspatienten gibt es das Forum Lungenkrebs Schweiz
( www.lungenliga.ch ). Darüber hinaus gibt es zahlreiche Selbsthilfegruppen für verschiedene Krebsarten ( www.selbsthilfeschweiz.ch).

Bewegung und Entspannung

Bewegung und Entspannung  nehmen auch bei einer Krebserkrankung einen wichtigen Stellenwert ein. Sie verbessern das Körpergefühl und steigern das Wohlbefinden. Mit Bewegung ist jedoch nicht gemeint, dass Sie sportliche Höchstleistungen vollbringen müssen. Schon indem Sie einfache Atem- und Dehnübungen ausführen,  können Sie sich im Alltag langfristig fitter und aktiver fühlen. Mit regelmässigen Atemübungen erweitern Sie ausserdem Ihre Atemkapazität. So fällt Ihnen auch das Atmen leichter. Tipps für einen bewegten Alltag:

  • Täglich 20 Minuten oder länger spazieren gehen
  • Obere Rumpfmuskulatur regelmässig dehnen
  • Bewegungsmass und -intensität dem Atem anpassen
  • Hilfsmittel wie ein E-Bike können den Sport vereinfachen
  • Sanfte Sportarten wie Walken, Yoga oder Tai-Chi bevorzugen


Um den Alltag hinter sich zu lassen, helfen Wärme und Entspannungsübungen. Sie beruhigen den Geist und tragen dazu bei, sich ausgeglichen zu fühlen. Geeignet sind Yoga, Pilates oder Autogenes Training. Diese Übungen können Sie einfach zuhause ausführen. Auf Wunsch kann Ihnen Ihr Physiotherapeut einige Übungen zeigen, ausserdem gibt es zahlreiche Kurse oder DVDs.

Die Lunge gezielt trainieren

Lungenkrebspatienten sollten ihre Lunge gut trainieren. Denn das Organ versorgt unseren Körper mit Sauerstoff. So atmet ein Erwachsener etwa zwölf- bis fünfzehnmal pro Minute ein und aus. Nur wenn die Lunge volle Leistung bringt, sind wir ausreichend versorgt. Das ist jedoch bei vielen Lungenkrebspatienten nicht der Fall. Grund dafür kann sein, dass bei einer Operation Teile der Lunge entfernt wurden oder eine Strahlentherapie das Lungengewebe vernarbt hat. So kann es zu einer eingeschränkten Lungenfunktion kommen. Die Folgen einer mangelnden Sauerstoffversorgung sind schnelle Ermüdung  und Atemnot schon bei geringen körperlichen Anstrengungen wie etwa Treppensteigen.

Richtig atmen lernen

Je nachdem welches Krankheitsbild vorliegt, können Patienten mit verschiedenen Techniken der Atemtherapie ihre Lunge trainieren. Ein regelmässiges Training kann bewirken, dass die Atemnot nach Belastungen deutlich abnimmt. Denn dadurch wird die Lunge besser durchlüftet und die Beweglichkeit der Brustmuskulatur gestärkt. Ausserdem fallen alltägliche Bewegungsabläufe wie Gehen, Bücken oder Treppensteigen deutlich leichter. Indem Sie die Atemtechniken anwenden, können Sie den Sauerstoffgehalt Ihres Blutes erhöhen und der Atem wird ruhig und gleichmässig.

Wenn sie regelmässig durchgeführt wird, steigert eine Atemtherapie nicht nur das körperliche, sondern auch das emotionale Wohlbefinden. Für das Lungentraining sprechen also gute Gründe und es kostet Sie nur wenige Minuten täglich, um spürbare Verbesserung zu erzielen.

Übungen für die Lunge

Mit folgenden zwei Übungen können Sie Ihre Lunge trainieren und Ihre Atmung stärken. Sie eignen sich besonders für Patienten, denen ein Teil der Lunge entfernt wurde.

Umgang mit der Angst

Im Rahmen einer Lungenkrebserkrankung haben Betroffene häufig mit Ängsten und Sorgen zu kämpfen: Die Angst vor der Therapie, vor möglichen Schmerzen oder Atemnot, aber auch die Ungewissheit, wie sich die Erkrankung entwickeln wird, macht vielen zu schaffen. Dazu kommt die Furcht vor dem Tod und Einsamkeit – etwa weil sich Angehörige oder Freunde zurückziehen könnten. Dieser Prozess ist ganz natürlich; anstatt diese Gefühle zu verdrängen, kann es Ihnen helfen, sich damit auseinanderzusetzen.

Austausch und Information

Sie sind Ihren Ängsten nicht hilflos ausgeliefert. Suchen Sie das Gespräch und teilen Sie Ihre Emotionen mit Ihrem Partner, Familienmitgliedern und Freunden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sich professionelle Unterstützung zu holen. Ein Experte kann Ihnen helfen, Ihre Angst in den Griff zu bekommen. Wenden Sie sich an Ihren Arzt, um einen Psychoonkologen oder Psychotherapeuten zu finden. Auch die Krebsberatungsstellen können Ihnen weiterhelfen. Da viele Ängste aus Unwissenheit entstehen, sollten Sie sich ausserdem ausführlich über Ihre Erkrankung informieren.

Gespräche sind wichtig. Neben dem Austausch mit den Angehörigen kann auch ein Experte eine grosse Hilfe darstellen

Umgang mit dem Tod

Der Gedanke an den eigenen Tod kann belasten. Gerade für Lungenkrebspatienten kann der Moment kommen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Auch wenn aufgrund besserer Therapiemöglichkeiten die Überlebenschancen zunehmen, kann Lungenkrebs lebensbedrohlich sein. Die eigene Endlichkeit anzunehmen, ist ein wichtiger Schritt, der vielen Menschen schwerfällt. Wer sich mit Sterblichkeit und Tod beschäftigt, verändert häufig auch seine Sicht aufs Leben. Viele Betroffene versuchen, ihre Lebenszeit intensiv zu nutzen und Zeit mit den Liebsten zu verbringen oder wichtige Dinge klären.

In der letzten Phase der Krebserkrankung kann es entlastend wirken, einige organisatorische Dinge zu regeln.

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Für den Fall, dass die Erkrankung zu Schmerzen und Beeinträchtigungen führt, gibt es bestimmte Medikamente. Wenden Sie sich dafür am besten an Ihren Arzt. Auch ein ambulanter Pflege- und Hospizdienst kann die Situation verbessern. Eventuell bietet sich auch ein Aufenthalt in einem Hospiz oder einer Palliativstation an.

Patientenverfügung

Gerade im Fall einer Krebserkrankung sollten Betroffene in Erwägung ziehen, eine Patientenverfügung zu erstellen. Dazu sind in der Schweiz alle urteilsfähigen Personen berechtigt. Darin entscheiden Patienten im Vorfeld über ihre medizinische Behandlung. Somit ist klar geregelt, welche Massnahmen im Notfall ergriffen werden sollen und welche nicht. Zu diesen Massnahmen gehören beispielsweise Wiederbelebungsmassnahmen, künstliche Beatmung oder Ernährung. Eine solche Verfügung entlastet sowohl Ärzte als auch Angehörige und ermöglicht es Ihnen als Patient, selbst über Ihre Behandlung zu bestimmen.

Liegt eine Patientenverfügung vor, müssen sich alle Beteiligten daran halten – beispielsweise Ärzte, Pflegepersonal, Betreuer, Bevollmächtigte oder Gerichte. Deshalb sollten Sie Ihren Willen möglichst genau festhalten und dabei auch auf Ihre individuelle Situation eingehen. Lassen Sie sich beim Formulieren von Ihrem Arzt helfen. Ausserdem gibt es online verschiedene Vordrucke zum Herunterladen, die Sie ausfüllen können. Wichtig ist, dass Sie das Dokument unterschreiben und das Erstellungsdatum angeben. Einmal verfasst ist eine Patientenverfügung unbeschränkt gültig, Sie können sie jedoch jederzeit ändern oder widerrufen.

Gedanken um den Ernstfall sind wichtig: Patienten- und Betreuungsverfügungen, Vorsorgeaufträge sowie das Auseinandersetzen mit dem Tod können eine Entlastung darstellen.

Im Fall der Fälle dient Ihre Patientenverfügung als Richtlinie. Deshalb empfiehlt sich ein gut zugänglicher Aufbewahrungsort. Ausserdem sollte eine Vertrauensperson wissen, wo sich das Dokument befindet. Zusätzlich sollten Sie Ihrem Arzt und Ihrer Vertretungsperson eine Kopie aushändigen. Es empfiehlt sich, eine Hinweiskarte im Portemonnaie mit sich zu führen: Sie informiert über den Aufbewahrungsort der Patientenverfügung. Weiterhin bieten manche Dienstleister wie  www.pv24.ch oder  www.Patientenwille.ch an, die Patientenverfügung gegen Gebühr in eine Datenbank aufzunehmen.

Vorsorgeauftrag und Betreuungsverfügung

Ausserdem sollten Sie sich näher über die Vor- und Nachteile eines Vorsorgeauftrags informieren. Damit übertragen Sie einer anderen Person oder Fachstelle die Vollmacht, stellvertretend in Ihrem Namen zu handeln. Diese kann dann für Sie einzelne oder alle Entscheidungen übernehmen – für den Fall, dass Sie dazu nicht mehr fähig sind. Ein gültiger Vorsorgeauftrag muss handschriftlich erstellt und unterschrieben oder notariell beglaubigt werden. Bei Fragen wenden Sie sich am besten an ein Notariat oder an eine Rechtsberatungsstelle. Eine Betreuungsverfügung dokumentiert darüber hinaus Ihre Wünsche für den Betreuungsfall. Darin halten Sie fest, wer im Pflegefall Ihre Betreuung übernehmen soll. Das Vormundschaftsgericht orientiert sich an diesen Vorgaben.