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Begreifen

Multiple Sklerose – die Erkrankung begreifen

Was steckt hinter der Erkrankung „Multiple Sklerose“? Welche Rolle spielt dabei das Immunsystem? Welche Symptome treten bei MS auf und wie stellt der Arzt die Diagnose? Informieren Sie sich hier über die Hintergründe und Verlaufsformen der Erkrankung.

Das Immunsystem und MS

Wenn Abwehrzellen zu stark reagieren

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS) und gehört zu den sogenannten Autoimmunerkrankungen. Bei diesen greift unser Abwehrsystem körpereigene Strukturen an. Normalerweise schützt uns unser Immunsystem vor Krankheitserregern wie Viren und Bakterien, kann aber auch krankhaft veränderte körpereigene Zellen unschädlich machen. Dazu arbeiten verschiedene Systeme zusammen – jedes mit einer ganz speziellen Aufgabe. Sogenannte Fresszellen – also Monozyten, Makrophagen und Granulozyten – bilden die natürliche (unspezifische) Abwehr und erkennen und vernichten Eindringlinge. Auf der anderen Seite steht die spezifische Abwehr, gebildet von den Lymphozyten. Zu dieser Untergruppe der weissen Blutkörperchen zählen T-ZellenB-Zellen und natürliche Killerzellen. Während die T-Zellen eine Art Sofortmassnahme darstellen, schädliche Zellen erkennen und durch eine direkte Immunantwort zerstören, reagieren die B-Zellen auf den Kontakt mit einem Erreger, indem sie eine grosse Menge spezieller Antikörper produzieren. Diese binden an den Erreger und sorgen so für seine Zerstörung.
Das Immunsystem und MS
Bei Multipler Sklerose aber wird das Immunsystem durch bisher noch nicht bekannte Prozesse fehlgeleitet und reagiert zu stark. Dabei werden zum einen die T-Zellen so aktiviert, dass sie körpereigenes Gewebe als schädlich einstufen und es angreifen. Zum anderen stossen sie entzündungsfördernde Botenstoffe aus, sogenannte Zytokine.

Bei MS greifen T- und B-Zellen körpereigene Zellen an.

Neben den T-Zellen werden bei MS aber auch die B-Zellen zu Entzündungstreibern. Sie erkennen körpereigenes Gewebe als schädlich an und befehlen den T-Zellen, dieses anzugreifen. Ausserdem produzieren sie Antikörper und setzen Zytokine frei, die Makrophagen und Killerzellen anlocken. Diese greifen das Gewebe zusätzlich an. Hinzu kommt, dass bei MS-Patienten die Funktion der sogenannten Blut-Hirn-Schranke (BHS) gestört ist. Normalerweise schützt diese das Gehirn vor schädlichen Elementen, die im Blut zirkulieren. Dadurch, dass die BHS beschädigt ist, können sowohl die fehlgesteuerten T- und B-Zellen als auch andere Abwehrzellen in Gehirn und Rückenmark eindringen und dort Gewebe zerstören.

Entzündungen greifen Myelinscheiden an

Im Fall von MS handelt es sich bei dem angegriffenen Körpergewebe um die Umhüllungen der Nervenfasern in Gehirn und Rückenmark, die sogenannten Myelinscheiden. Sie ummanteln die Nervenfasern, isolieren diese und tragen dazu bei, dass Impulse zwischen dem ZNS und der Muskulatur effektiv weitergeleitet werden können – und sind damit auch für koordinierte Bewegungsabläufe verantwortlich. Wird die Myelinscheide durch eine dauerhafte Entzündung beschädigt, kommen die Informationen nur noch unvollständig oder auch gar nicht mehr am Zielort an. Da diese Entzündungen aber an ganz unterschiedlichen Stellen im Gehirn und Rückenmark auftreten können, zeigt sich die MS durch vielfältige typische Symptome und verläuft von Patient zu Patient ganz unterschiedlich. Grundsätzlich werden jedoch drei Formen unterschieden – RRMSSPMS und PPMS.

T- und B-Zellen werden bei MS zu Entzündungstreibern. Sie produzieren Antikörper und setzen Zytokine frei, die unter anderem Makrophagen anlocken, die die Myelinschicht angreifen.

(1) Nervenzelle
(2) Nervenfaser
(3) Makrophage
(4) Antikörper
(5) fehlgeleitete B-Zelle
(6) fehlgeleitete T-Zelle
(7) Zytokine
(8) intakte Myelinschicht
(9) Entzündung
(10) zerstörte Myelinschicht

Ein Schub – was bedeutet das?

Richtig reagieren im Falle einer plötzlichen Verschlechterung der Symptome

Wenn Sie mit Multipler Sklerose (MS) leben, dann haben Sie gelernt, mit Ungewissheit zu leben. Denn der Krankheitsverlauf lässt sich bei MS nicht vorhersagen. Er ist von Person zu Person sehr unterschiedlich. Bei den meisten Patient:innen entwickelt sich die MS über lange Zeit hinweg in sogenannten Schüben. Das bedeutet: Längere ruhige Phasen ohne grosse Beschwerden werden von akuten Phasen mit neuen oder stärkeren Symptomen unterbrochen. Eine Beschreibung der verschiedenen Verlaufsformen von MS finden Sie hier. Viele Betroffene leben zum Glück über Jahre hinweg ohne grössere Einschränkungen. Dennoch schlummert das Risiko für einen Schub wohl bei den meisten Betroffenen im Hinterkopf.

Wichtig ist: Längst nicht jedes neue oder verstärkte Symptom kündigt gleich einen Schub an. Dennoch gilt es, wachsam zu sein und bei Veränderungen richtig zu reagieren. Trotz neuer Beschwerden so zu tun, als ob nichts wäre, ist unter Umständen die falsche Strategie. Schliesslich gibt es wirkungsvolle Massnahmen, um einen Schub unter Kontrolle zu bringen und bleibende Schäden am Nervensystem zu vermeiden. Darum ist es wichtig, dass Sie als MS-Patient:in wissen, was ein Schub ist, woran Sie einen Schub erkennen und vor allem wie Sie richtig reagieren.

Was ist ein MS-Schub?

Unter einem Schub versteht man eine akute Phase mit neuen oder stärker werdenden Symptomen. Die Verschlechterung kann plötzlich auftreten oder sich über Tage hinweg aufbauen. Sie dauert mindestens 24 Stunden, verschwindet aber nach Tagen, Wochen oder Monaten wieder teilweise oder vollständig. Häufig ist ein MS-Schub der Anlass für die Diagnose. Doch Schübe können im Krankheitsverlauf immer wieder auftreten. Wenn seit dem letzten Schub mindestens ein Monat «Ruhe» war, spricht man von einem neuen Schub. Es können auch mehrere Monate oder gar Jahre zwischen zwei Schüben liegen.

Ein Schub ist das Zeichen für einen neuen oder einen sich ausdehnenden Entzündungsherd im Nervensystem. Schübe können unterschiedlich intensiv oder lang ausfallen. Je dauerhafter und stärker sie sind, desto schwerer können die möglichen Schädigungen der Nervenzellen sein – und umso grösser ist das Risiko für bleibende Einschränkungen. Ein Schub ist zwar kein Grund zur Aufregung. Dennoch sollten Sie innerhalb von wenigen Tagen eine Neurologin oder einen Neurologen aufsuchen. Das ist selbst dann sinnvoll, wenn Sie denken, dass Sie eigentlich ohne medizinische Hilfe auskommen. Denn ein Schub kann ein Anzeichen dafür sein, dass Ihre MS aktiver wird. Darum sollte eine Fachperson prüfen, ob Ihre Therapie angepasst werden sollte.

Einen MS-Schub erkennen

Doch wie weiss man denn, ob es sich tatsächlich um einen Schub handelt? Das ist alles andere als einfach. So individuell wie der Krankheitsverlauf der MS, so unterschiedlich sind auch die Schübe. Die Symptome können jedes Mal wieder andere sein. Hinzu kommt: Man wartet ja nicht auf einen Schub, sondern steckt mitten in seinem Alltag und hat besseres zu tun, als zur Ärztin oder zum Arzt zu gehen. Lucile beschreibt das in ihrem Blog-Beitrag sehr eindrücklich.

Wer «seine MS» sehr gut kennt, lernt unter Umständen mit der Zeit, einen sich anbahnenden Schub zu erkennen. Doch auch das ist keine Garantie dafür, dass man beim nächsten Mal nicht doch überrascht wird, zum Beispiel weil der Schub über Nacht kommt. Auch hier gilt, was generell im Umgang mit MS hilft: Sich nicht verrückt machen lasse, sich aufs Wesentliche konzentrieren und gut auf seinen Körper hören.

Es gibt keine Symptome, die klar auf einen Schub hinweisen. Alle MS-Symptome können im Zusammenhang mit einem Schub auftreten. Am häufigsten sind jedoch folgende: Fatigue, Schwindel, Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen, Sehprobleme, Blasen- und Darmstörungen, Schwäche in Armen oder Beinen, ein Gefühl von Taubheit, Kribbeln, Brennen oder Schmerz, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen oder Probleme beim Gehen. Diese Beschwerden können sich allein oder in unterschiedlichen Kombinationen zeigen.

Viele MS-Betroffene erleben, dass ihre Symptome auch in den Ruhephasen nicht immer gleich sind. Es gibt bessere und schlechtere Tage. Das gehört zur MS dazu. Wichtig ist, zu wissen, dass es neben der «Tagesform» auch noch andere Gründe gibt, warum plötzlich neue Symptome auftreten oder bekannt Symptome sich verschlechtern können. Man spricht dann von einem «Pseudo-Schub». Im Unterschied zum richtigen Schub bessern sich die Symptome beim Pseudo-Schub, sobald der «Auslöser» vorbei ist. Ursachen für einen Pseudo-Schub können sein:

Erhöhte Körpertemperatur:
Höhere Temperaturen können vorübergehend MS-Symptome hervorrufen. Als Auslöser kommt alles infrage, was die Körpertemperatur ansteigen lässt: körperliche Anstrengung, heisse Bäder oder Duschen, Sauna, Hitze oder Fieber aufgrund einer Infektion. Sobald die Temperatur sinkt, klingen auch die Symptome wieder ab.

Stress:
Stress kann dazu führen, dass es Ihnen schwerer fällt, mit Ihren MS-Symptomen umzugehen. Es gibt auch Hinweise, dass Stress die Wahrscheinlichkeit für einen echten Schub erhöhen kann. Darum ist es wichtig, seine Auslöser für Stress zu kennen und Wege zu finden, um den Stress zu reduzieren.

Infektionen:
Grippe, Erkältung, Blasenentzündung, ein Magen-Darm-Infekt oder andere Infektionskrankheiten können dazu führen, dass sich Ihre MS-Symptome verschlechtern. Sobald der Infekt überstanden oder wirksam behandelt ist, sollten sich die MS-Symptome wieder bessern. Wenn dies nicht passiert, sollten Sie medizinischen Rat suchen. Denn schwere Infekte können einen MS-Schub auslösen.

Mit einem Schub richtig umgehen

Moderne MS-Therapien können das Schub-Risiko senken. Es ist also wichtig, dass MS-Patient:innen eine optimale Therapie bekommen und sich strikt daran halten. Leider kann selbst die beste Therapie Schübe nicht ganz verhindern. Sie bleiben möglich und unvorhersehbar. Trotzdem kann man sich auf einen Schub vorbereiten. Wir haben fünf Punkte zusammengestellt, die dabei wichtig sind und Ihnen helfen, mit einem Schub besser zurechtzukommen:

1. Die Symptome im Blick behalten
Wenn Sie Ihre MS-Symptome genau überwachen, zum Beispiel indem Sie sie in einem Tagebuch oder einer App eintragen, können Sie Veränderungen besser erkennen. Sie können besser beurteilen, ob es sich tatsächlich um einen Schub handeln könnte. Zudem können Sie Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besser Auskunft geben, weil Sie alle Informationen schon parat haben. Notieren Sie auch Veränderungen in Ihrem Lebensstil oder Ihrer Ernährung.

2. Vorbereitungen treffen
Halten Sie die Informationen wie Name, Adresse und Telefonnummer von Notfallkontakten bereit und machen Sie eine Liste mit allen Medikamenten, die Sie einnehmen. Halten Sie auch fest, wie häufig und in welcher Dosis sie diese nehmen.

Sprechen Sie mit nahestehenden Personen über die Möglichkeit, dass Sie im Falle eines Schubs vielleicht auf Unterstützung angewiesen sind, und erklären Sie, was Sie allenfalls brauchen würden. Das kann zum Beispiel Begleitung sein oder ein Fahrdienst, weil Ihre Mobilität eingeschränkt ist. Vielleicht fühlen Sie sich nicht mehr imstande, selbst Auto zu fahren.

Wenn Sie kleine Kinder haben, kann es sinnvoll sein, mit ihnen das «Szenario» eines Schubs zu besprechen – natürlich in altersgerechter Form. Vielleicht werden Sie wegen des Schubs auf Entlastung angewiesen sein, indem die Kinder zeitweise fremdbetreut werden. Solche Lösungen lassen sich planen oder probeweise durchspielen.

3. Das Umfeld informieren
Wenn Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt gesprochen haben und es sich tatsächlich um einen Schub handelt, ist es vielleicht sinnvoll, Ihre Familie und Freunde darüber zu informieren. Aufgrund Ihrer Symptome werden Sie geplante gemeinsame Vorhaben vielleicht nicht umsetzen können. Ihren Mitmenschen fällt es einfacher, Verständnis dafür aufzubringen, wenn sie den Hintergrund verstehen. Personen, die Ihnen nahestehen, werden gerne ihre Hilfe anbieten, zum Beispiel fürs Einkaufen. Zögern Sie nicht, solche Angebote anzunehmen.

4. Versuchen, Ruhe zu bewahren
Es ist gut möglich, dass ein Schub Sie emotional aufwühlt. Das ist völlig normal und hat auch seinen Platz. Erinnern Sie sich daran, dass ein Schub vorbeigeht und die Symptome wieder nachlassen werden. Überlegen Sie, was Ihnen hilft – selbst in der angespannten Situation eines Schubs –, Ruhe und Entspannung zu finden. Sei es zum Beispiel Yoga, Meditation, Musik hören oder Gespräche mit verständnisvollen Menschen.

5. Bei Bedarf die Therapie anpassen
Die Behandlung eines akuten Schubs unterscheidet sich in der Regel von der Basistherapie Ihrer MS. Wenn Ihre Schübe stärker oder die Abstände dazwischen kürzer werden, kann das auf eine erhöhte Krankheitsaktivität hinweisen. Sie sollten Ihre Ärztin oder Ihren Arzt darauf ansprechen und zusammen prüfen, ob Ihre Therapie angepasst werden sollte.

Sie können einiges dazu beitragen, für eine Phase mit neuen oder stärkeren Symptomen gewappnet zu sein und diese Zeit möglichst gut zu überstehen. Zwei Dinge sollten Sie sich immer in Erinnerung rufen. Erstens: Sie sind nicht allein. Sie haben Menschen in Ihrem Umfeld, die Sie unterstützen. Es gibt spezialisierte Anlaufstellen wie die Schweizerische MS Gesellschaft und medizinische Fachpersonen, die sich mit MS auskennen und mit Ihnen zusammen die bestmögliche Therapie anstreben. Zweitens: Jeder Schub geht vorbei. Leider kann Ihnen niemand sagen, wie lange es dauern wird. Doch die Beschwerden werden nachlassen und in den meisten Fällen sogar auf das Ausgangsniveau zurückgehen. Daraus sollten Sie Kraft und Zuversicht schöpfen.

Schubförmige MS

Verlauf mit Höhen und Tiefen

Die schubförmige MS, englisch Relapsing Remitting MS (RRMS) genannt, zeigt sich in sogenannten Schüben. Diese treten in unregelmässigen Abständen auf. Ein Schub kann 24 Stunden, aber auch eine Woche andauern und mit den typischen Symptomen einhergehen. Von einem „neuen“ Schub spricht man erst, wenn der vorangegangene mindestens 30 Tage vorüber ist. Oft aber sind die Patienten monate- und manchmal sogar jahrelang symptomfrei.

Verlaufsform RRMS
Weiteres Merkmal der RRMS: Nach einem Schub bilden sich die Beschwerden meist vollständig zurück. Ärzte sprechen dann von kompletter Remission. Gehen die Beschwerden hingegen nicht vollständig zurück, liegt eine inkomplette Remission vor. Die Folgen: bleibende Schäden und Funktionseinschränkungen. Dies ist häufig in späteren Krankheitsstadien der Fall. Wodurch ein Schub ausgelöst wird, ist nicht eindeutig geklärt. Allerdings scheinen körperliche und seelische Belastungen, etwa Infektionen oder Stress, das Auftreten zu begünstigen.

RRMS ist die häufigste Form der Multiplen Sklerose und betrifft etwa 80 Prozent der Patienten.

Sekundär progrediente MS

Ein zweites Stadium

Eine weitere Form der Multiplen Sklerose ist die sogenannte sekundär progrediente MS, englisch Secondary Progressive MS oder kurz SPMS. Diese Form wird oft auch als zweites Krankheitsstadium bezeichnet, da sie sich bei rund der Hälfte der Patienten aus der schubförmigen MS (RRMS ) entwickelt und nur selten in der Frühphase auftritt. Kennzeichen der SPMS ist ein kontinuierlicher (progredienter) Verlauf. Das heisst, Symptome und Beschwerden nehmen unabhängig von Schüben stetig zu und die Patienten sind zunehmend stärker in ihrem Alltag eingeschränkt. Auch bei SPMS kann es zu Beginn noch zu Schüben kommen. Diese treten aber im weiteren Verlauf immer seltener auf.
Verlaufsform SPMS

Primär progrediente MS

Kontinuierliches Fortschreiten

Die seltenste Form der Multiplen Sklerose ist die primär progrediente MS, englisch Primary Progressive MS oder kurz PPMS. Sie tritt bei 10 bis 15 Prozent der Patienten auf und betrifft vor allem Menschen, bei denen die Erkrankung nach dem 40. Lebensjahr beginnt. Bei der PPMS kommt es nicht zu den typischen Schüben. Vielmehr schreitet die MS kontinuierlich fort – wenn auch meist langsam und unauffällig. Einmal entstandene Schäden oder Funktionsverluste können nicht mehr repariert werden, sodass die Patienten in ihrem Alltag immer weiter eingeschränkt sind. Typisches Kennzeichen für die PPMS ist, dass viele Entzündungsherde im Rückenmark auftreten. Dies kann dazu führen, dass viele Patienten schon sehr früh an Gehstörungen leiden.
Verlaufsform PPMS

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Symptome bei MS

Anzeichen erkennen

Auch wenn sich die drei Formen der Multiplen Sklerose in Auftreten und Verlauf unterscheiden, sind sich die Symptome und Beschwerden sehr ähnlich. So kann die Empfindung an Armen und Beinen gestört sein. Sollte sich ausserdem der Sehnerv entzünden, sieht man wie durch einen dichten Nebel – doppelt oder unscharf. Weitere Symptome bei MS können Bewegungsstörungen sein. Viele Patienten leiden auch unter starker Müdigkeit Fatigue oder Konzentrationsschwächen. Typische Symptome bei Multipler Sklerose:

  • Sehstörungen
  • Kognitive Beeinträchtigungen
  • Sprachstörungen
  • Fatigue
  • Blasenstörungen
  • Muskelschwäche
  • Sensibilitässtörungen
  • Mobilitätseinschränkungen
Symptome bei Multipler Sklerose

2,3

Millionen Menschen sind weltweit von MS betroffen. 

20-40

Jahre alt sind die meisten Betroffenen.

30

Tage und mehr liegen zwischen zwei Schüben.

80%

der MS-Patienten haben eine RRMS.

In diesem Video erhalten Sie einen Überblick über die Zusammenhänge dieser chronischen Erkrankung, weshalb das Immunsystem sich bei Multipler Sklerose gegen den eigenen Körper richtet und welche Folgen dies mit sich bringt.

Aktuell ist MS noch nicht heilbar, doch die Forschung arbeitet stetig daran, die Krankheit besser zu verstehen und behandeln zu können.

Zusammenfassung
MS ist eine entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems und hat drei verschiedene Verlaufsformen: RMS, PPMS und SPMS.