Wann ist bei moderater Hämophilie A eine Prophylaxe sinnvoll?

Bei Personen mit Hämophilie A besteht eine erhöhte Blutungsneigung, die je nach Schweregrad der Erkrankung unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Ohne Therapie können vermehrt blaue Flecken bis hin zu spontanen, lebensbedrohenden Blutungen auftreten. Die moderne Hämophilie-Behandlung zielt darauf ab, Blutungen möglichst vollständig zu verhindern. Dabei hilft die vorbeugende Therapie (Prophylaxe). Diese kommt nicht nur bei schwerer Hämophilie A zum Einsatz, sondern kann auch bei der moderaten oder sogar bei der milden Form sinnvoll sein. Wir erklären Ihnen im folgenden Beitrag, bei welche Beschwerden eine prophylaktische Behandlung in Frage kommt.

Ist die Hämophilie A bei jeder Person gleich?

Nein, die Hämophilie A zeigt sich nicht bei jeder Person gleich ausgeprägt. Je nach Restaktivität des Gerinnungsfaktors VIII wird die Hämophilie A in eine milde, moderate oder schwere Form eingestuft. Doch diese Einteilung umfasst nicht alle Aspekte der Erkrankung und entspricht teilweise nicht den Erfahrungen aus dem Alltag. Die Neigung zu spontanen Blutungen kann bei einigen Betroffenen stärker ausgeprägt sein, als man das gemäss der Restaktivität des Gerinnungsfaktors VIII erwarten würde. Die betroffene Person zeigt einen schwereren Blutungsphänotyp und dies hat einen direkten Einfluss auf die gewählte Behandlung.