Schnee und eine neue Freundschaft in Neuseeland
Neuseeland ist für mich ganz speziell, weil dieses Land eine wirklich aussergewöhnliche Energie ausstrahlt. Was die Natur hier bietet, ist echt atemberaubend und vor allem auch das, was das Land dafür macht: Überall gibts schöne Aussichtspunkte und ein gutes Strassennetz. Man lässt der Natur ihren freien Lauf. Alles ist weit und gross. Als wir auf der Fähre waren, sahen wir sogar einen riesigen Buckelwal auftauchen, wir waren hin und weg – was für ein Erlebnis! Leider hatte ich die Kamera nicht zur Hand, aber dieses Bild und dieser Moment sind fest in meinem Kopf gespeichert.
Lange Fahrten durch die Natur
Da es Winter ist, gibt es auch weniger Touristen und wir fahren teilweise zwei bis drei Stunden, ohne anderen Autos zu begegnen. Wir wandern viel und geniessen die Berge und den Schnee sehr. Es erinnert schon ein wenig an unsere schöne Schweiz. Und trotzdem sieht es ganz anders aus. Man trifft hier Tannenbäume und Palmen, Meer und Berge und wieder einmal mehr sehr freundliche Leute.
Wir waren gerade nach einem einstündigen Spaziergang oben auf dem Mount John angekommen und bestellten uns zum Aufwärmen zwei Tassen heisse Schokolade, als mich eine hübsche Inderin anstrahlte. Sie kam zu uns rüber und fragte, woher wir kämen. Wir erzählten ihr, dass wir aus der Schweiz kämen und sie war gleich aus dem Häuschen, denn die Schweiz sei ihr absolutes Lieblingsland! Sie war zwar noch nicht dort gewesen, aber sie hatte schon so viel gegoogelt und recherchiert. Zum Beispiel erzählte sie uns, dass die Schweizer Bevölkerung auf Platz fünf der glücklichsten Menschen auf der Welt seien.
«Whiria te tangata» heisst: «Weave the people together».
MAORI SPRICHWORT
Jetzt mussten wir alle drei lachen. Woher hatte sie das bloss? „Aus dem Internet!“, war ihre Antwort. Wir unterhielten uns noch eine Weile, bis wir den Abstieg in Angriff nahmen. Sie fragte, ob sie uns ein Stück begleiten dürfe. Natürlich durfte sie das und wir freuten uns darauf, weitere Geschichten von ihr über Indien und ihre Kultur zu erfahren. Sie erzählte uns ausserdem, dass ihre Religion die Natur sei und ihr Neuseeland deshalb sehr gut gefalle. In Indien sei die Natur zwar auch schön, aber dort gehe alles ziemlich hektisch zu. Es war ein wirklich schöner Nachmittag und wir freuten uns, Mitika begegnet zu sein. Wir schossen auch einige Fotos von uns und luden sie ein, uns in der Schweiz besuchen zu kommen. Jetzt war sie überglücklich und wir tauschten E-Mail-Adressen aus. Sie verabschiedete sich von uns und sagte: „It‘s not a goodbye, it‘s just a see you later!“
Wir haben in diesen sechs Monaten so viele tolle Menschen kennengelernt, es ist eine wahre Bereicherung. Dass wir noch sechs Monate vor uns haben, ist super. Ich bin schon gespannt, was ich Euch noch alles berichten werden!
Herzliche Grüsse