Auf nach Sri Lanka trotz MS

Endlich sind wir in Sri Lanka gelandet und die Temperaturen sind nochmals um einiges höher als in Südafrika. Angefangen hat unsere Sri-Lanka-Tour in Negombo, wir hatten eine anstrengende 24-stündige Reise hinter uns und sind erst spät abends im B&B angekommen. Wir schliefen relativ schnell ein, da wir wirklich sehr müde waren.

Tempel, Strände und wilde Tuk-Tuk-Fahrten

Auf einmal wurde ich durch ein lautes Zirpen am Ohr geweckt. Ich erschrak dermassen, dass ich einen lauten Schrei von mir gab. „Schlaf weiter“, murmelte mir mein Freund zu. Aber es liess mir natürlich keine Ruhe und ich musste das Licht anmachen, um nachzuschauen: Eine riesige Kakerlake krabbelte gemütlich über unser Bett! Tja, die Nacht endete für mich somit um 5:00 Uhr morgens. Ich erschrak ebenfalls, als ich nach draussen ging, um frische Luft zu schnappen. Denn ein grausamer Gestank kroch mir in die Nase. In Sri Lanka ist es wohl üblich, dass jeder seinen Abfall vor der Haustüre verbrennt. Auch Tuk Tuks, Busse und Roller brausten schon um diese Uhrzeit vorbei und hinterliessen grosse schwarze Wolken. Ein nicht ganz so schöner Einstieg in ein doch so bezauberndes Land.

Buddhas, Tempel & Good Vibes

Es ging weiter nach Kandy, dem kulturellen Zentrum Sri Lankas, wo wir den Zahntempel und den grossen weissen Bahiravokanda Vihara Buddha besichtigten. Wahnsinnig eindrücklich empfand ich das und wir genossen die Ruhe im Tempel von der lauten Stadt. Wir verbrachten bestimmt zwei bis drei Stunden im Tempel auf dem Holzboden. Wir liessen die Ruhe auf uns wirken und beobachteten das Geschehen um uns herum. Das war ein ganz spezieller Moment und wir konnten die “Good Vibes“ des Buddhas wirklich spüren. Wir besuchten ebenfalls die Höhlentempel von Dambulla und staunten nicht schlecht, als wir die riesigen Statuen sahen, die schon über 2000 Jahre alt sind.

Herzliche Begegnungen mit Einheimischen

Die Menschen in Sri Lanka sind sehr herzlich und freundlich. Sie begrüssen Dich immer mit einem Lächeln und sind sehr neugierig, woher Du kommst. Das ist etwas, was ich unheimlich an diesem Land schätze. Einmal, als wir uns am Strand ausruhten, waren da einige Fischer die ihre Netze mit dem Fang wieder an Land zogen. Sie riefen uns zu sich und baten uns, ihnen zu helfen. Natürlich gingen wir gleich los und halfen den schweren Fang an Land zu ziehen. Nach getaner Arbeit wurden wir ganz unverhofft zum Nachtessen eingeladen, um den frischen Fisch zu kosten.
Wir gingen also am Abend zu Damid, dem Fischer. Dort lernten wir seine Familie kennen und er berichtete über seinen Alltag und das Leben als Fischer. Die Calamaris, die Crevetten sowie das Curry mit Karotten und Bohnen schmeckten vorzüglich. Damid erzählte uns, dass er das Fischen von seinem Vater erlernt hatte, der leider bei einem Unfall auf dem Meer verstorben sei. Jetzt ist er für seine gesamte Familie verantwortlich. Diese Geschichte rührte uns sehr und wir versprachen ihm, am nächsten Tag nochmals am Strand mitzuhelfen.

Each morning we are born again. What we do today is what matters most.

Buddha

Genau das ist das Schöne beim Reisen: Man lernt so viele neue Menschen und Kulturen kennen und es wurde uns wieder mal bewusst, wie gut es uns geht. Auch mir und auch trotz der MS.

Ich sende Euch warme Grüsse aus Sri Lanka.